Unerwarteter Besuch: Bieneninvasion im Schloß Rahden

Ein lautes Summen machte Christian Borchert, Gärtner am »Schloß Rahden«, stutzig. Ein Blick nach oben und die Überraschung war groß: Zwischen der zweiten Etage und dem Dachgeschoss war im Fußboden ein Bienenschwarm von tausenden Bienen fleißig bei der Arbeit. Das Bienenvolk hatte sich offenbar ein neues Zuhause gesucht und es am »Schloß Rahden« vermeintlich gefunden. Reiner Meenken, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Bock, staunte nicht schlecht, als er das Schwirren und Summen der Bienen am Gebäude verfolgte. „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“ Einrichtungsleiterin Nina Windhorst rief sofort bei Willi Gutjahr an und bat um Hilfe. Der passionierte Imker und Hausmeister der Museumshofanlage, schaute sich die Situation am späten Nachmittag vor Ort an. „Die Bauart des Gebäudes ist optimal, denn die Holz- und Lehmbauweise ist geradezu ideal, um sich in den Hohlräumen niederzulassen“, weiß Gutjahr zu berichten. Er installierte ein »Fanghäuschen« an der Wand, in der Hoffnung, dass die Bienen in das Häuschen fliegen. Bienen gehen allerdings nur dahin, wo sich die Königin aufhält – die hatte es sich im Fußbodenbereich des Dachgeschosses gemütlich gemacht. Also löste Willi Gutjahr in dem betroffenen Raum ein paar Fußbodendielen und legte so das Bienennest frei, um die Königin – ohne Imkerausrüstung, nur mit Handschuhen – in das Fanghäuschen zu setzen. „Das hat hervorragend funktioniert und ich bin absolut erstaunt, mit welcher Ruhe Willi mit den Bienen umgeht“, erzählt Nina Windhorst fasziniert, die fotografisch die Invasion und die Umsiedlung der Bienen festgehalten hat. Ein paar wenige Bienenstiche hatten ihn erwischt, das würde ihm aber überhaupt nichts ausmachen, so Gutjahr lachend. Das Bienenvolk folgte seiner Königin in das Häuschen, so dass Gutjahr am nächsten Morgen um 6:30 Uhr das Häuschen mit den Bienen wieder abnehmen konnte. 

  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button

Wird es den Bienen zu eng,
schwirren sie irgendwann los

Reiner Meenken und Nina Windhorst informierten sich zwei Wochen später auf dem Museumshof über die Bienenvölker und wollten wissen, welches nun das »Schloß-Volk« wäre. Willi Gutjahr erläuterte in dem Gespräch, dass er das Bienenvolk einem befreundeten Imker übergeben hat. Unter den Imkern gilt die Regel: Wer ein Bienenvolk findet, dem gehören sie dann. Ein erfahrener Bienenexperte kann den Schwarm umsiedeln, ohne dass die Bienen Schaden nehmen. Anschließend können die fleißigen Bienen durch Bestäuben weiter für das Gedeihen von Blumen, Obst und Gemüse sorgen.
Gutjahr vermutet, dass das »ausgebüchste« Bienenvolk vom Museumshof stammt, das würde von der Entfernung vom Museumshof zum Schloss passen. Durch den milden Winter haben die Bienen schon früh geschwärmt, konnten aber mangels Blüten nur wenig Honig produzieren. Gleichzeitig wurden viele Bienen geboren, so dass das Haus zu voll wurde. Dann teilen die Bienen automatisch ihr Volk. Ein Späher fliegt los um nach dem bestmöglichen Nistplatz zu suchen. Hat er ihn gefunden, versprüht der Späher Pheromone als Duftstraße zum neuen Domizil.

Bienen sind sehr strukturiert in ihrem kurzen Leben und die Aufgaben sind klar verteilt. Die Lebenserwartung von Bienen ist unterschiedlich. Die Königin lebt ungefähr vier bis sechs Jahre, die Drohnen werden rund 50 Tage alt. Die »Arbeiterinnen« kommen gerade mal auf etwa sechs Wochen im Sommer.
Wer mehr über Königin, Drohnen und Arbeiterinnen im Bienenstaat erfahren möchte, kann sich zu den Öffnungszeiten auf dem Gelände des Museumshofes informieren. Im »Lütken Hus« befindet sich in der ersten Etage ein Infostand, der viele Fragen rund um die Biene beantwortet. Zum Beispiel wie viel eine Arbeitsbiene wiegt und wie viel km sie in ihrem Leben zurücklegt. Viele weitere spannende Informationen erwarten die Besucherinnen und Besucher.
Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 13:00 Bis 18:00 Uhr, sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr